"Ich komme von Tolstoi, von Homer, von Cervantes". Peter Handke und die Weltliteratur 

 

Internationale Tagung

Donnerstag, 1. Dezember, bis Samstag, 3. Dezember

Campus der Universität Wien, Alte Kapelle

 

Der Literaturnobelpreis des Jahres 2019 war für Peter Handke Segen und Fluch zugleich, markierte er doch nicht nur die größte internationale Anerkennung und Auszeichnung seines Lebenswerkes, sondern erneuerte bereits festgefahrene Haltungen des Protestes und der Apologie aus den Zeiten der postjugoslawischen Zerfallskriege etwa zwanzig Jahre zuvor. Handkes improvisierte Replik auf die stereotypen Vorhalte fiel gegenüber einer Journalistenrunde im heimatlichen Griffen so spontan wie symptomatisch aus; er habe nichts (mehr) zu schaffen mit der Tagespolitik, sein Werk speise sich vielmehr, so erklärte der Schriftsteller, aus den großen, weltliterarischen Erzähltraditionen Europas: „Ich bin ein Schriftsteller, ich komme von Tolstoi, ich komme von Homer, ich komme von Cervantes.“ (Zeit Online, 16. 10. 2019)
Ziel der Tagung ist es, dem (selbst-)erklärten Herkommen Handkes aus der Welt der Literatur, das immer wieder auch zu idiosynkratischen Reaktionen auf politische und ideologische Einsprüche und Widerreden führte, durch vergleichende Lektüren nachzuspüren. Dabei soll exemplarisch und annäherungsweise jenes breite und tiefe Repertoire an Motivbeständen, Traditionslinien und Textbeziehungen freigelegt werden, welchem Handkes Literatur bis heute ihre ungebrochene Faszinationskraft, aber auch ihre spezifische Sprödigkeit verdankt.

Tagungsort 

Campus der Universität Wien, Alte Kapelle 

Tagungsleitung, Konzept und Organisation

Alexander Honold

Norbert Christian Wolf

Tagungsorganisation und Information 

Vera Eßl 

vera.essl@univie.ac.at

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